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Der Euch berufen hat ist treu, er wird es vollbringen! 1 Thess 5,24
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P R I M I Z K E L C H

nach dem Vorbild des Tassilokelches (Kremsmünster, 8. Jhdt.) im 'Goldenen Schnitt'.

Primizkelch nach dem Vorbild des Tassilokelches

Kelch mit Hostienschale und Kerze mit Primizmotiv
Form und Aufbau Die Form des Kelches orientiert sich am 'Tassilokelch' des Stiftes Kremsmünster. Die Proportionen von Kuppa zum ganzen Kelch einerseits wie zu Fuß und Knauf andererseits der romanischen Klechform 'liegt' im sog. Goldenen Schnitt. Die ästhetische Ausgewogenheit läßt die Augen ruhen. Durch die Form erlangt der Kelch zudem trotz des großen Fassungsvermögens eine gute Standfestigkeit. Der Kelch betont die Einheit von Wort und Sakrament. Die Abbildungen von Tod und Auferstehung sowie das Siegel des Ignatius von Loyola und das flammende Herz für den Kirchenlehrer Augustinus und Franz von Sales schlagen eine Brücke zum Leben, das von der Feier der Eucharistie belebt sein soll.
Die Kuppa In die Kuppa trohnt Christus am Kreuz. Das Vorbild befindet sich in der Kirche des Herzoglichen Georgianums in München und wurde mir in Jahren des Studiums immer mehr zu einem lebendigen Bild. Im Tod am Kreuz scheint schon die Auferstehung durch, was mit dem gegenüberliegenden Medaillon verdeutlicht werden soll. Die gegenüberliegenden Medaillons Tod und Auferstehung als Quelle der Eucharistie sind die einzigen personalen Darstellungen am Kelch. Die beiden anderen Medaillons stehen für zwei große Gestalten der Spiritualität, die auch für mich wichtig geworden sind: IHS für Igantius von Loyola und das brennende Herz für Franz von Sales.
Knauf und Fuß Perlenkranz und Knauf orientieren sich am Original; die eingesetzten Lapislazulisteine sind Ausdruck der Sehnsucht nach Gemeinschaft mit Gott und eine Reminiszenz an die große Lapislazulikugel in der Kirche Il gesu in Rom. Der Fuß trägt wiederum vier Darstellungen. Die vier Evangelisten sind als pars pro toto für die Schrift gemeint. Die Symbole am Fuß weisen auf die fundamentale Bedeutung der Hl. Schrift für unseren Glauben hin und sind Zeugen der Einheit von Wort und Sakrament.
Spruchband am Fuß des Kelches Das Spruchband am Fuß des Kelches gibt den Primizspruch wieder: Der euch beruft ist treu, er wird es vollbringen. (1 Thes 5,24): pistos o kalwn umas ws kai poihsei Der Spruch ist in der Sprache des Neuen Testamentes ziseliert. Gerade das letzte Wort, poih,sei (vollbringen) hat einen weiten Bedeutungsumfang. Es erinnert an die drei Weisen, in denen sich nach Aristoteles der Mensch vollzieht und bewegt: qewriva, poivhsiõ und pravxiõ. Die Theorie ist die Anschauung der Natur, der Physis. In der Theorie wird das selbständige Seiende angeschaut und erkannt. Mit der zweiten Weise, der Poiesis, beschreibt er das Hervorgebrachte, das Her- und Zusammengestellte, das durch die Techne zu seinem So-sein kommt. Die Poiesis ist der Ausdruck der Kunstfertigkeit des Menschen. Damit sind die natürlich vorgegebene Natur (Schöpfung) und die künstlich gestaltete Umwelt beschrieben, wo aber zeigt sich die Praxis, welche Weise positiven Welt-begreifens bleibt? Der Praxis und der ihr entsprechenden Wissenschaft (Ethik und Politik) entspricht keine eigene Welt-Dimension. Sie bleibt vielmehr zwischen Natur und Kunst die dauernde Vermittlung. Die Geschichtlichkeit des Menschen ist für Max Müller Ausdruck dieser Praxis. Der Mensch erfährt sich als In-der-Welt-Seiender, der den Regeln der Natur unterworfen ist, die Natur gilt für ihn ebenso wie für Pflanzen und Tiere. Eine wesentliche Erweiterung findet der Mensch in der Poietik (vgl. auch Poesie). Mit ihr schafft er Mittel und Werkzeuge, um sich am Dasein zu erhalten und zum Herrscher über die Natur zu erheben. Die vorgefundene und erkannte kosmologische Welt wird zu einer vom Menschen gestalteten anthropologischen Welt. Die Natur genügt sich selbst, sie hat ihren Sinn in sich selbst. Mit der Kunst versucht der Mensch der Natur einen Sinn außerhalb ihrer selbst zu geben und sie seinen Vorstellungen gemäß immer mehr anzupassen, bis sie seiner Ziel-Vorstellung entspricht.

rroehrner@primiz.de

 
 


Eindrücke von der Primiz 2001


Kelch und Hostienschale
Primiz von
Reinhard Röhrner
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